Projektstudie zur Umwandlung des Hauptbahnhofs und des Bahnhofsareals
Studie 1994
Entwurf Meinhard von Gerkan mit Charles de Picciotto
Mitarbeiter Anja Bartkowiak
Überarbeitung des Städtebaus 1996 Sigrid Müller
Wettbewerb zum Hauptbahnhof 1997 Michael Biwer, Stephan Rewolle, Enno Maass, Helene van gen Hassend
Fotografen:
gmp Architekten
Heiner Leiska
Stuttgart wird als erste Stadt das große Projekt der Auflassung der historischen Kopfbahnhöfe durch Unterfahrung der Stadt realisieren; die frei werdenden Flächen der Gleisanlagen können der Stadt zurückgegeben werden. In Stuttgart wird der neue, quer zur bisherigen Richtung verlaufende Bahnhof 8 m unter das vorhandene Niveau gelegt. Die Bahnsteighalle wird darum erneuert und in Korrespondenz zu den steinernen Bögen des alten Bonatz-Baues in einen großen Hallenraum transformiert. Auf kreuzförmigen Stahlstützen ruht eine weitgespannte Bogenkonstruktion, deren Flächen mittels Unterspannung verglast werden.
Der neue Bahnhof bildet mit dem alten zusammen den Mittelpunkt einer neuen, fast verdoppelten Innenstadt. Wenn alle Gleisanlagen im Talkessel aufgegeben werden, werden fast 100 ha neue Flächen gewonnen. Diese sollen über ein 2,2 km langes Rückgrat zwischen dem neuen Bahnhofszentrum und dem Rosensteinpark erschlossen werden, das durch eine 70 m breite, intensiv begrünte "Avenue 21" gebildet wird. Dem Bahnhofsplatz zugeordnet, entsteht eine neue, attraktive Geschäftsadresse mitten im Zentrum. Wasserspiele, Cafés und Restaurants sorgen für urbanes Leben. Im Norden schließen sich vor allem Wohnnutzungen an (80 %). Das hochwertigste Bauland entlang der Haupteinfallstraße zum Zentrum wird für Kaufhäuser, Kinos, ein Mediazentrum und Büros genutzt.